Ein Handballfest mit vielen zufriedenen Gesichtern

Das Derby zwischen der ersten und zweiten Herrenmannschaft der HSG Mythen-Shooters nahm am Samstag letztlich seinen erwarteten Ausgang. In der zweiten Halbzeit machte das favorisierte Fanionteam den Sack zu.

Erste Mannschaft mit starker Phase nach der Pause
150 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten am Samstagabend für eine tolle Kulisse dieses speziellen Duells, aus der Hallengalerie vernahm man auf dem Spielfeld den Geruch feiner Pizzas, die anlässlich des vom HC Goldau-Gönnerverein club84 organisierten Hallenapéros serviert wurden. Kurzum, es war ein echtes Handballfest, das dem Derby einen würdigen Rahmen bot. Nur die Hauptakteure brauchten eine Weile, bis auch sie in Festlaune kamen, das erste Tor fiel erst nach fünf Minuten, bis zum ersten Treffer des Fanionteams vergingen gar deren siebeneinhalb. In der Folge übernahm die favorisierte erste Mannschaft – immerhin als noch ungeschlagener Leader in dieses Derby gestartet – ergebnistechnisch zwar das Kommando, fand im Angriff aber weiterhin nicht vollends den Tritt. «Ja, in der ersten Halbzeit hatten wir Ladehemmungen, die wir bis zur Pausensirene nie ganz abstellen konnten», musste Herren 1-Trainer Alex Suter konstatieren. Dass sein Team in der Offensive nur schleppend in die Gänge kam, habe wohl auch damit zusammengehangen, dass der Gegner die Spielweise und Ablösungen bestens gekannt habe. Das wiederum war darauf zurückzuführen, dass die beiden Teams, die sich am Samstag als Gegner gegenüberstanden, mindestens einmal pro Woche gleichzeitig und teilweise auch gemeinsam trainieren. Während Suter so mit dem Gebotenen seiner Mannen in der ersten Halbzeit nicht restlos zufrieden sein konnte, lobte Shooters 2-Trainer Patrick Styger sein Team vor allem für dessen Defensivarbeit in den ersten 30 Minuten. «Wir haben dort praktisch keine einfachen Gegentore durch das schnelle Spiel des Fanionteams erhalten», stellte Styger erfreut fest. Das änderte sich dann aber in der zweiten Halbzeit, plötzlich häuften sich die Tore durch schnelles Umschalten auf Seiten des Herren 1, dem Styger-Team blieb dort durch ungenügendes Rückzugsverhalten zu oft das Nachsehen. Hatte sich bis dahin der Vorsprung der ersten Mannschaft bei vier bis fünf Toren eingependelt, nahm so das Derby zwischen der 38. und 55. Minute nun doch deutlich klarere Konturen an, mit bis zu neun Toren konnte die erste Mannschaft dort davonziehen. Der Spannung in diesem internen Shooters-Duell zog der Favorit so den Stecker.

Zufriedene Trainer
Naheliegend bezeichnete Patrick Styger jene Phase in der zweiten Halbzeit, als sein Team zu oft vom Tempo der ersten Herrenmannschaft überrannt wurde, als ausschlaggebend für das am Ende doch klare Resultat. «Mit dem Ergebnis kann ich dennoch leben», fügte der Herren 2-Trainer gleichwohl mit an und unterstrich damit, dass er trotz Niederlage nicht unzufrieden war mit dem Aufritt seiner Mannschaft. Ein Lob hatte auch Alex Suter für die Darbietung des Herren 1 übrig: «Schlussendlich haben wir den Sieg souverän nach Hause gebracht». Um dann auch noch dem Gegner vom Samstag ein Kompliment auszusprechen: «Man hat heute gesehen, dass unser Herren 2 eine gute 3. Liga-Mannschaft stellt».
Das Derby endete so für beide Teams insgesamt zufriedenstellend. Und diente als gute Generalprobe für die letzten Aufgaben in diesem Jahr, die für beide Teams am kommenden Samstag wiederum in Goldau anstehen. Während die zweite Mannschaft dort gegen Tabellennachbar Sarnen nach nun drei Niederlagen am Stück wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren will, wartet auf das weiterhin ohne Minuspunkt dastehende Fanionteam der Spitzenkampf gegen den Tabellenzweiten Borba Luzern. Ganz so speziell wie das Derby vom Samstag dürften die Duelle vom kommenden Wochenende zwar nicht mehr werden. Dafür aber bestimmt nicht weniger wichtig.

Matchtelegramm
Goldau, Berufsbildungszentrum (BBZG). – 150 Zuschauer. – SR: Pfenninger. – HSG Mythen-Shooters 1: Derler (n. e.)/Liolios (9 Paraden); Dürrenmatt, Fischlin (3/2), Henseler M. (3), Henseler P. (5), Kraft, Roos (7/1), Stalder M. (3), Stalder N. (2), Staub E. (3), Staub J. (2), Tschannen, Weber (1). HSG Mythen-Shooters 2: Bissig (5 Paraden)/Heller (4 Paraden); Annen (6/1), Betschart (2), Bobrich (1), Büeler (3), Kreutter (1), Müller (3), Ottinger, Pfyl, Rindlisbacher, Ulrich (3), Wiget, Zehnder (1).

Fotos: Andy Scherrer / topsportfotografie.ch

11. Dezember 2022, Dino Beck | zur Vorschau