Zehn schwache Minuten wurden Shooters zum Verhängnis

Die erste Herrenmannschaft der HSG Mythen-Shooters bot am Samstag Leader Borba Luzern über weite Strecken beachtliche Paroli. Ein kurzzeitiger Einbruch nach der Pause liess die Hoffnungen auf einen Überraschungserfolg aber platzen.

Starke erste Halbzeit
Dass die Angelegenheit zwischen dem Aufsteiger und dem Leader, der als einziges noch verlustpunktefreies Team der Gruppe in die BBZG-Halle reiste, zu einer ausgeglichenen Affiche verkommen würde, zeichnete sich von der ersten Minute an ab. Der vermeintliche Aussenseiter aus dem Schwyzerland legte eine tolle Startphase hin und vermochte diese Pace über die komplette erste Halbzeit zu halten. Die in den ersten 30 Minuten fast fehlerlos agierenden Gastgeber eroberten sich so immer wieder eine Führung, darunter auch einmal mit einem 4:0-Lauf unmittelbar nach der Startviertelstunde, nachdem sie den Tabellenführer zuvor erstmals in diesem Spiel mit zwei Toren hatten davonziehen lassen müssen. Der Pausenvorsprung war der verdiente Lohn für die starke Vorstellung aus der ersten Halbzeit.

Shooters-Fehler resolut bestraft
Was nach dem Seitenwechsel folgte, liess Shooters-Trainer Adolf Ulrich nach Spielschluss zum Fazit gelangen, dass «in der 2. Liga jeder Fehler sofort bestraft wird.» Wie heftig die Konsequenz auf solche Unzulänglichkeiten im „Oberhaus“ ausfallen kann, erlebten die Gastgeber am Samstag tatsächlich auf brutale Art und Weise. Weil sich die Schwyzer unmittelbar nach Wiederbeginn ihre schwächste Phase leisteten, wurde aus der knappen Pausenführung innerhalb von zehn Minuten ein Sechs-Tore-Rückstand. Eine Hypothek, die sich in der Endabrechnung als entscheidende Differenz erwies. Denn obschon es den Gastgebern in der Folge wieder gelang, die Partie ausgeglichen zu gestalten, vermochten sie nie mehr ernsthaft am Vorsprung des Tabellenführers zu rütteln. Mit ihrer Routine und Cleverness hielten die Luzerner die Shooters bis zur Schlusssirene im Minimum um vier Treffer auf Distanz.

Nächstes Spitzenteam wartet
«In der 2. Liga wird jedes Nachlassen konsequent bestraft. Wir müssen versuchen, die Leistung aus der ersten Halbzeit künftig über die vollen 60 Minuten abzurufen», so das Resümee von Shooters-Trainer Adolf Ulrich, der zugleich auch die Routine des Gegners als ausschlaggebender Punkt für die zweite Niederlage in Folge sah. «Mit ihrer Ruhe haben sie jeden Fehler von uns sofort bestraft.» Ulrich sprach dabei vor allem die schwachen zehn Minuten nach Wiederbeginn an, die dem Gegner letztlich gereicht hätten, um den Sieg sicherzustellen. Da half es seiner Mannschaft auch nichts, dass sie in den statistischen Werten wie die Abwehrquote der Torhüter oder die Wurfeffizienz besser dastanden als der Tabellenführer. Gleichwohl hat die Partie vom Samstag auch aufgezeigt, dass der 2. Liga-Aufsteiger durchaus in der Lage ist, einem Spitzenteam die Stirn zu bieten. Diesen Beweis werden die Shooters am kommenden Sonntag wieder erbringen müssen. Mit dem Gastspiel beim Tabellendritten BSV RW Sursee wartet dann schon das nächste Kräftemessen mit einem Team aus der obersten Tabellenetage.
Die Aufstellung:
Betschart/Derler; Annen, Büeler, Dürrenmatt (2), Henseler, Kljajic (2), Reichmuth, Stalder (7/1), Staub (2), Weber (2), Wyss Sa. (7), Wyss Si. (2), Ziswiler (2).

27. Oktober 2019, Dino Beck | zur Vorschau