Sieg im Abstiegskrimi hält Chancen auf Ligaerhalt am Leben

Die zweite Damenmannschaft der HSG Mythen-Shooters hat am Mittwochabend das im Abstiegskampf kapitale Direktduell gegen die SG Oensingen Panthers in extremis für sich entscheiden können. Die Chancen auf den Ligaerhalt sind so nach wie vor intakt für die Schwyzerinnen.

Ein Auf und Ab mit Shooters-Happy End
Die Schlusssirene war in der Goldauer BBZG-Halle bereits ertönt, noch war der Shooters-Sieg aber nicht eingetütet: Ein direkter Freiwurf stand dem Gegner aus Oensingen noch zu. Dieser verfehlte sein Ziel aber deutlich, die beiden Punkte so definitiv in Schwyzer Händen und das glückliche Ende nach einer wahren Shooters-Achterbahnfahrt damit besiegelt. Denn schon in den Minuten davor sprach eigentlich vieles für einen Sieg der Einheimischen, drei Zeigerumdrehungen vor Schluss konnten sie erstmals in der zweiten Halbzeit mit zwei Toren vorlegen, verpassten es in der Folge aber, den Sack zuzumachen. Und so standen die Zeichen zwei Minuten vor der Sirene plötzlich auf Punkteteilung. Noch mehr bahnte sich ein Remis an, als die SG Oensingen Panthers wenige Sekunden vor der Sirene auch den neuerlichen Shooters-Treffer zu egalisieren vermochte. Erst fünf Sekunden vor dem Ende fiel durch Alina Zgraggen doch noch jenes Tor, das den im Abstiegskampf so wichtigen Schwyzer Sieg gegen die in der Rangliste direkt vor ihnen klassierte Solothurnerinnen besiegelte.
Die packende Schlussphase stand sinnbildlich für das Auf und Ab im Auftritt der Shooters, die nach einem starken Beginn (4:0 nach sechs Minuten) zunächst abbauten, sich zu viele technische Fehler erlaubten und auch einige Gegenstoss-Möglichkeiten fahrlässig liegen liessen. Gegner Oensingen, der insgesamt spielerisch wohl die etwas feinere Klinge führte, alles in allem aber selten restlos überzeugend auftrat, fand so rasch zurück ins Spiel, übernahm nach der Startviertelstunde fast ausschliesslich die Führung. Bis zum neuerlichen Shooters-Vorsprung dauerte es indes bis tief in die zweite Halbzeit hinein, nach 52 Minuten zeigte die Anzeigetafel ein 21:20 zu Gunsten der Schwyzer Spielgemeinschaft. Der neuerliche Vorsprung stand als Lohn einer vor allem in der Defensive sichtbaren Steigerung. Nur verpassten es die Gastgeberinnen, diese auch zur vorzeitigen Entscheidung zu nutzen. Die eingangs beschriebenen Szenen in den dramatischen Schlusssequenzen wurden so erst möglich. Was der Freude über den Sieg am Ende aber selbstredend keinen Abbruch tat.

Die Entscheidung fällt gegen Hochdorf
Ja, die Freude war mit Blick auf die Rangliste auch absolut berechtigt. Und dabei durfte – zumindest für den Moment – auch gut und gerne darüber hinweggesehen werden, dass die Leistung wohl nicht immer den eigenen Vorstellungen entsprach. Am Ende zählen ja schliesslich bekanntlich nur die Punkte – in einem solch kapitalen Spiel umso mehr: Denn den Shooters bleibt so nach wie vor eine intakte Chance auf den Ligaerhalt. Diese wäre bei einer Niederlage nicht mehr in realistischer Form vorhanden gewesen. So aber schliessen die Schwyzerinnen punktemässig zu ihrem Gegner vom Mittwoch auf, liegen alleine noch wegen der schlechteren Tordifferenz hinter den Solothurnerinnen auf dem einzigen Abstiegsplatz. Um von diesem wegzukommen, bleiben den Schwyzerinnen nun noch zwei Partien Zeit: Am 22. April und 6. Mai wird sich in den beiden Spielen gegen die HR Hochdorf definitiv entscheiden, ob es noch zum Ligaerhalt reicht. Die Rechnung ist nach dem Sieg vom Mittwoch einfach: Nach menschlichem Ermessen werden die Shooters in jenen beiden Partien mindestens einen Punkt mehr holen müssen als die SG Oensingen Panthers, die bis zum Saisonende ebenfalls noch zwei Mal im Einsatz steht. Nimmt man Kampfgeist und Moral der Shooters vom Mittwoch als Massstab, so scheinen die Schwyzerinnen durchaus optimistisch in dieses Fernduell um ein 2. Liga-Ticket für die kommende Saison steigen zu können.
Die Aufstellung:
Kamer/Suter; Annen, Betschart C., Betschart O., Camenzind, Denes, Heinzer E., Heinzer N., Litschi, Merz, Müller, Torelli, Zgraggen.

Foto: Andy Scherrer / topsportfotografie.ch (Archivbild)

13. April 2023, Dino Beck | zur Vorschau