Berechtigte Ernüchterung, Optimismus für Zukunft

Das Herren-Fanionteam der Mythen-Shooters nach dem Abstieg aus der 2. Liga

Nach drei Saisons steigt die erste Herrenmannschaft der HSG Mythen-Shooters aus der 2. Liga ab. Trainer, sportlicher Leiter, Spieler und Präsidenten suchen nach den Gründen. Und blicken trotz allem optimistisch in die Zukunft.

Fehlende Konstanz
Sonntag, 8. Mai in der Volketswiler Gries-Halle: Soeben hat die erste Herrenmannschaft der Shooters das erste von zwei Aufstiegsspielen hauchdünn verloren. Trotz mehrheitlicher Führung und Dominanz steht am Ende ein 25:26 gegen die SG Volketswil/Witikon. Und damit der fast schon sichere Abstieg, der eine Woche später, durch den Sieg der Zürcher bei der SG Vaud La Côte, definitiv besiegelt ist. Die Partie gegen die somit ebenfalls vorzeitig als Absteiger feststehenden Westschweizer, die am letzten Sonntag in Goldau zur allerletzten Chance auf den Ligaerhalt hätte verkommen sollen, wird gar nicht mehr ausgetragen.
Die im Abstiegskampf letztlich entscheidende Niederlage in Volketswil, sie stand sinnbildlich für den Saisonverlauf der Shooters, die durch Inkonstanz etliche Punkte liegen liessen, welche am Ende im Kampf um den direkten Ligaerhalt fehlten. «Es gab viele Spiele, welche eine Wende hätten bringen können», blickt HC Goldau-Präsident Sämi Eberhard auf die Spielzeit des Herren-Fanionteams zurück und bezieht sich damit auch auf die vielen knappen Niederlagen, welche das Team – oftmals selbst verschuldet – einstecken musste. Inkonstanz, Potential nicht abgerufen, selber Steine in die Wege gelegt, auf der Suche nach den Gründen für den Abstieg klingt es von diversen Seiten aus dem Shooters-Lager ähnlich. «Wir haben gegen starke Gegner oftmals gut mithalten und nur knapp verloren. Aber auch gegen Teams aus unserer Tabellenregion setzte es oft knappe Niederlagen ab. Hätten wir in diesen Spielen dieselbe Leistung abgerufen wie teilweise gegen die Top-Mannschaften, wären mehr Punkte und damit der direkte Ligaerhalt locker möglich gewesen», ist Co-Trainer Urs Styger überzeugt. Zusammen mit Adolf Ulrich leitete er seit der Aufstiegssaison 2018/19 die Geschicke des Faniontams, beide haben noch während der laufenden Spielzeit ihren Rücktritt per Ende Saison verkündet, unabhängig von der sportlichen Situation des Teams. «In den entscheidenden Spielen vermochte die Mannschaft ihr Potential nicht abrufen», sieht Ulrich als einer der Hauptgründe für die Relegation. Torhüter Matthias Derler ergänzt: «In den wichtigen Spielen haben uns manchmal auch einige Spieler gefehlt. Vielleicht hätte es mit ihnen anders ausgesehen». Und für Marco Betschart, Präsident von Handball Brunnen, ist klar: «Die Mannschaft hätte meiner Meinung nach das Potential, um in der 2. Liga mitzuspielen». Die fehlende Konstanz in Spielen, in welchen auf eine starke erste Halbzeit eine deutlich schwächere zweite folgte, habe sich letztlich aber als zu grosse Hypothek erwiesen.

Die beiden Shooters-Trainer Adolf Ulrich (Zweiter von links) und Urs Styger (Dritter von rechts) bei ihrer Verabschiedung anlässlich des letzten Heimspieles im April. Weiter auf dem Bild unter anderem Brunnen-Präsident Marco Betschart (ganz links), Torhüter Matthias Derler (Vierter von links), HC Goldau-Präsident Sämi Eberhard (Zweiter von rechts) und der sportliche Leiter Niki Kljajic (ganz rechts) – Foto: Rita Büeler


«Wir glauben nach wie vor an die Mannschaft»
In der neuen Saison geht es für das Herren-Fanionteam damit in der 3. Liga weiter. Nach dem letzten Abstieg 2013 dauerte es sechs Jahre, bis die Schwyzer in die 2. Liga zurückkehrten. So lange soll es dieses Mal selbstredend nicht mehr dauern: «Das einzige Ziel, welches wir haben, ist so schnell wie möglich wieder aufzusteigen. Entsprechend werden wir alles daransetzen, um das zu schaffen», erklärt Matthias Derler. Der sportliche Leiter Niki Kljajic formuliert es auf entsprechende Anfrage hin noch deutlicher: «Es wird der direkte Wiederaufstieg angestrebt». Die klare Zielvorgabe hängt auch damit zusammen, weil das Team trotz Abstieg verstärkt werden konnte und in der neuen Saison einige neue Spieler zur Mannschaft stossen.
Von Vorstands-Seite werde ebenfalls alles unternommen, um die Rückkehr in die 2. Liga möglichst schnell zu bewerkstelligen, wie Sämi Eberhard erklärt: «Nach berechtigter Ernüchterung werden wir versuchen, als Verein die Grundlagen zu schaffen, damit der Wiederaufstieg angepeilt werden kann. Wir glauben auf jeden Fall weiter an die Mannschaft». Und Marco Betschart ergänzt: «Jetzt heisst es einfach Mund abwischen und weitermachen». Ein passendes Schlusswort mit Blick auf die nahe Zukunft des Herren-Fanionteams.